Eine Gruppenausstellung
Rut Bernardi, Roberta Dapunt, Silvia De Giorgi, Markus Gasser, Marianna Gostner, Josef Kostner, Linda Jasmin Mayer, Judith Neunhäuserer, Wolfgang Nöckler, Gabriela Oberkofler, Hugo Vallazza, Letizia Werth
Der Begriff Kulturschichten stammt aus der Archäologie und bezeichnet jene Ablagerungen im Boden, die mit Spuren menschlichen Daseins einer gewissen Epoche behaftet sind. Dieses Sediment kann einen Großteil der aussagekräftigen Funde einer Ausgrabung enthalten und ist für ein Zeugnis vergangener Zeiten daher besonders interessant. Wissenschaftlich gesehen ist es jedoch ebenso wichtig das Verhältnis zum umliegenden Boden bzw. den Naturresten zu bestimmen. Die menschliche Tätigkeit auf dieser Erde ist nicht von ihrem natürlichen Umfeld zu trennen.
Aktuell befinden wir uns im geologischen Zeitalter des Anthropozän, welches den Menschen als treibende Kraft für die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse der Erde sieht. Die große Verantwortung, welche diese Rolle der Menschheit mit sich bringt, könnte von einigen fälschlicherweise als hierarchisch interpretiert werden und der Mensch somit entweder als „Herrscher über“ oder als „Opfer von“ Natur betrachtet werden. Die Gruppenausstellung Kulturschichten, welche vom 17. Februar bis 16. April in der Stadt Galerie Brixen läuft, bemüht sich zu zeigen, dass Kultur und Natur keine Gegensätze sind, sondern zwei Seiten derselben Medaille des menschlichen Daseins als Teil dieser Erde.
Wie ein Querschnitt durch die Bodenschicht der Gegenwart legt die Ausstellung anhand der Werke mehrerer Künstler*innen die Vielfalt der Südtiroler Kulturlandschaft frei. Rut Bernardi, Roberta Dapunt, Silvia De Giorgi, Markus Gasser, Marianna Gostner, Josef Kostner, Linda Jasmin Mayer, Judith Neunhäuserer, Wolfgang Nöckler, Gabriela Oberkofler, Hugo Vallazza und Letizia Werth garantieren dabei eine bunte Mischung an diversen Medien, Generationen und Sprachgruppen. Besucher*innen wird der gewaltige Reichtum an gegenwärtigem künstlerischem Schaffen in diesem Fleckchen Erde vor Augen geführt. Gleichzeitig lässt sich in den Arbeiten der Künstler*innen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ein gemeinsamer Nenner finden: sie alle sind tief geprägt durch das besondere natürliche Umfeld Südtirols. Dieses wird auf verschiedene Art und Weise Teil ihrer Arbeit und der gezeigten Werke. Einige mit etwas Distanz, andere wieder mit ganz viel Nähe, jedoch alle stets mit großem Respekt und dem Bewusstsein ein kleiner Teil des großen Ganzen zu sein.
17.2 – 16.4.22
kuratiert von Elisa Barison
für den Südtiroler Künstlerbund